Tel Aviv Kulinarisch
Es hat jetzt etwas (sehr lange) gedauert, bis ich Zeit finden konnte meinen zweiten Teil der Tel Aviv Reise zu verschriftlichen. Hier ist er jetzt endlich und ich muss gestehen, dass mir dieser Teil besonders viel Freude gemacht hat. Ich berichte euch von der kulinarischen Seite der hippen israelischen Stadt und hoffe, dass euch das Wasser im Mund zusammenläuft.
Wie die meisten von euch jetzt schon mitgekriegt haben, lebe ich vegan. Und als Veganerin in Tel Aviv ist es nicht nur easy peasy überhaupt an etwas Essbares zu kommen, nein es ist in den meisten Fällen auch ultra gut. Kurzum: Es war ein Schlemmertrip!
Veganes Paradies Tel Aviv
Die Entscheidung in Tel Aviv Urlaub zu machen wurde natürlich auch von der Tatsache mitbestimmt, dass die Stadt in Ranking der weltweit veganfreundlichsten Städte ganz oben mitmischt. Das liegt zum einen an dem Mix der arabisch-jüdisch-israelischen Küche, in welcher von jeher sehr viele Gerichte pflanzlich sind. Berühmte Beispiele sind natürlich Hummus und Falaffel - aber dazu später :-) Zum anderen reifen durch die geografische Lage Israels viele Obst- und Gemüsesorten zu jeder Jahreszeit und man hat stets ein übermäßiges Anbgebot in den Saftbars und auf den Märkten der Stadt.
In Tel Aviv hat sich in den letzten Jahren kulinarisch jede Menge entwickelt. Eine junge, aufregende Küche mit experimetierfreundlicher Attitüde erobert die Gaumen der Bewohner und Besucher. Die Vielfalt der exzellenten Restaurantlandschaft hat viele Gourmets angelockt, welche mittlerweile behaupten, dass Tel Aviv großen Metropolen wie New York oder London in nichts mehr nachsteht. Das wollte ich selbst testen!
Und Oh Yeah! Es ist der Wahnsinn... Wir schlitterten von einer Gaumenfreude in die Nächste! Ich werde euch jetzt nicht jedes einzelne Gericht detailliert beschreiben, aber hier kommen meine Highlights!
Vietnamesisch-israelische Fusionkitchen
An unserem ersten Abend aßen wir ganz in der Nähe unseres Hostels in einem kleinen Restaurant mit Möbeln aus alten Plastikkisten. Das Essen war eine Fusion aus typisch israelischen Zutaten mit vielen asiatischen Gewürzen. Es war ausgezeichnet und wir fühlten uns dort nicht zuletzt auch wegen der tollen Atmosphäre unglaublich wohl.
House of Hummus
Oh Hummus...ich könnte Balladen auf diese tolle, aber so schön einfache Speise dichten!!! Im House of Houmus sollten wir das beste Hummus der Stadt erhalten und dem war auch so! Es war das cremigste, würzigste und knoblauchigste Hummus meines Lebens. Ich mache zuhause oft Hummus, ich könnte es zu allem dazu essen. Aber dieser einzigartige Geschmack wird nie wieder mein Sensorikgedächtnis verlassen. Ich habe natürlich versucht hinter das Geheimnis dieses Geschmacks zu kommen und vermute nun, dass es daran liegt, dass in Israel für das Hummus rohe Sesampaste verwendet wird. In Deutschland bekommt man leider fast nur Sesampaste (Tahin) aus bereits gerösteten Sesamsamen. Nun muss ich halt öfter nach Tel Aviv dafür!
Cafelix
Also Kaffee trinken in Tel Aviv ist nun wirklich kein Problem. Es gibt eine Handvoll exzellenter Cafés, welche tolle Kaffees von Spezialitätenkaffeeröstern ausschenken. Die Third Wave Coffee Bewegung pulsiert auch in Tel Aviv. Wir haben uns förmlich volllaufen lassen mit grandiosen Handbrews und Cold Drips, Flat Whites und sogar Kaffeecocktails! In unserer direkten Nachbarschaft gab es Cafelix. Eine Rösterei mit Café, wo wir jeden Morgen unseren Kaffee geholt haben. Dort gibt es auch die leckersten veganen Sandwiches und -OMG- vegane Cinnamon Buns!
Saftbars
Diese süßen kleinen Saftbars stehen an jeder Ecke und du kannst dir zwischendurch einfach einen gesunden leckeren Saft to-go holen. Ganz nach Lust, Laune und Geschmack kannst du dir die Früchte- oder Gemüsesorten kombinieren und dich mit Vitaminen erfrischen!
Ramenbar
In Tel Aviv habe ich meine erste Ramen gegessen, denn bisher habe ich noch keine Ramenbar in Deutschland gefunden, in der auch eine vegane Variante auf Gemüsebrühebasis statt Fleischbrühebasis angeboten wurde! Und mal abgesehen davon, dass Kellner und Küchenpersonal total grumpy waren, ist japanische Nudelsuppe extra oberlecker!
Restaurant Romano
Am hottesten waren aber die Bedienungen. Egal ob Frau oder Mann - die Personalleitung musste vorher in einer Modelagentur gearbeitet haben. Eine andere Erklärung konnte es nicht dafür geben, dass uns bei jedem kleinen Besuch unseres Kellners (eisblaue Augen/Surferteint/Dreads/Vans) die Röte ins Gesicht stieg und der Atem stockte. Das Essen war gut, der Eindruck bleibend!Im Romano waren wir an unserem letzten Abend essen und tja, das ist wohl eines der hippsten und außergewöhnlichsten Orte der Stadt. Versteckt im Hinterhof unseres Hostels liegt das Romano. Man sitzt draußen entlang der begrünten Balustrade und ohne Reservierung hast du keine Chance auf einen Tisch. Fast jeden Abend steigen in diesem Hinterhof Partys, organisiert von teder.fm (http://teder.fm/) dem Internet-Radiosender aus der unteren Etage. Das Essen: WOW! Wir hatten ein Linsenrisotto mit frischem Spargel, geröstete Brokkoli und Blumenkohlröschen mit veganer Limettenmayonaise und irgendwelche fancy Kräutercocktails, an die ich mich nicht mehr im Detail erinnere. Was definitiv für sie spricht! ;-)
Gute Laune bei Bretonne - Techno Galettes
Oh jippie! Wir lieben Galettes und bei Bretonne gibt es auch jede Galette mit veganer Füllung. Galettes sind französische Buchweizencrepes. Meist herzhaft gefüllt, süß geht aber auch! Hier haben wir uns mehrfach durch die Karte geknabbert, nicht zuletzt auch desahlb weil die Inhaber unglaublich gute Laune hatten - in der offenen Küche immer ein guter Beat für rhythmische Arbeitsabläufe sorgte und die Terasse so gemütlich war. Hier kann man perfekt essen und Leute beobachten :-)
Gewürzmarkt Lewinsky Street
Für Zuhause mussten wir natürlich auch einiges an Gewürzen besorgen und dafür wird man in der Lewinsky Street fündig. Die Händler bieten Unmengen an verschiedenen Gewürzen, Nüssen, Früchten und landestypischen Zutaten an.
Markt Ha`Carmel
Der größte Markt der Stadt ist ein wildes Durcheinander von überdachten Ständen mit so ziemlich allem was man sich vorstellen kann. Schmuck, Textilien, Uhren, Videos, Kunst, Haushaltswaren und Lebensmittel - einfach alles und sehr unübersichtlich. Wir sind zweimal über den Markt gelaufen und waren, ehrlich gesagt, etwas überfordert mit dem Angebot und der stressigen Atmosphäre. Wenn man sich drauf einlässt, findet man hier sicher einige Schätze. Wir mochten aber die kleineren Märkte und das überschaubare Angebot dort um einiges lieber!
Jaffa - Essen, Feiern und Antiquitäten
Im arabischen Stadtteil im Süden Tel Avivs haben wir nicht nur beeindruckende Architektur bewundert, sondern auch genial gut gegessen und sind stundenlang über den Markt gelaufen. Hier finden sich einige der besten Restaurants der Stadt - oft arabisch geprägt. Wir haben uns in einer Markthalle Manak'ish und Sesambagel als Snack für Zwischendurch auf die Hand geholt und haben abends sehr lecker in einigen Restaurants gegessen. Auch hier findet sich eine aufregende Fusionsküche. Saisonales Gemüse wird raffiniert mit vielen Gewürzen zu herrlichen Geschmackerlebnissen kombiniert. Mein Highlight war hier ein eigentlich recht einfacher Salat mit Zucchini-Mandelbällchen. Viel Geschmack mit wenig Schnickschnack!
Food Festival
An unserem vorletzen Abend hatte Tel Aviv noch was ganz Besonderes für uns in petto: ein Food Festival! Dieses Festival findet jedes Jahr im Charles Glore Park direkt an der Strandpromenade statt. Die besten Restaurants der Stadt bieten ihre Kreationen in kleinen Portionen zu moderaten Preisen an und so haben wir uns quasi nochmal einen kulinarischen Stadtrundgang gegönnt. Das war wirklich etwas ganz besonderes und ein toller Abschluss unserer Reise. Besonders im Gedächtnis geblieben sind mir kleine Polentafladen gefüllt mit Bohnenmus. Die waren superlecker! Umrahmt wurde das Festival von mehreren Bühnen mit Livemusik, wo bis in die Morgenstunden wild getanzt wurde. Auch hier ist die bemerkenswert fröhliche Atmosphäre erwähnswert, an die mich so gerne erinnere!
Zum Schluß: Falaffel
Ich liebe die kleinen Kichererbsenbällchen und deshalb dürfen sie natürlich auf keinen Fall bei einem Besuch in Israel fehlen. Wir aßen in einem sehr autenthischen aussehendem Imbiss auf der Dizengoff Street. Die Fallafel kamen im Fladenbrot mit viel leckerer Sesamsoße und dazu bekamen wir eine Schüssel eingelegte Gurken und rohe Zwiebelviertel. Wir haben die Zwiebeln nicht gegessen, aber die jungen Männer, welche ganz offensichtlich gerade Mittagspause hatten (Anzug und Kravatte) schoben sich genüsslich jeder so 1-2 rohe Zwiebeln rein. Wir staunten nicht schlecht und konnten nur erahnen, was da so in den Büros der Jungs nach der Mittagspause abging! :-D
Fazit:
Selbst wenn dich das kuturelle Erbe Israels und die schöne Stadt Tel Aviv kein Stück interessieren: Fahr trotzdem nach Tel Aviv! Allein des Essens wegen, lohnt es sich schon!
Ich hoffe, ihr hasst mich jetzt nicht alle, weil ihr hungrig vorm Rechner rumschimmelt und diesen Text gelesen habt!
In Teil 3 gehe ich auf das jüdische Leben abseits des orthodoxen Alltags in Jerusalem ein und berichte ein bisschen über die Begegnungen, welche wir mit den durchweg super freundlichen Bewohnern der Stadt erleben durften.
Boah... Zum Glück habe ich deinen Artikel nicht mit leerem Magen gelesen, sondern nach dem Essen. Das sieht ja alles mega lecker aus. Bin zwar kein Veganer, doch Hummus und Fallaffel mag ich sehr. Die Fotos vom Gewürzmarkt sind super, ich rieche den Duft fast aus dem Laptop!
Hallo Sabine, danke für deinen Kommentar. :-) Auch für Nicht-Veganer ist eine Reise nach Tel Aviv sehr empfehlenswert! ;-) Ich werde auf jeden Fall wieder dorthin müssen. Die Stimmung in der Stadt ist echt etwas ganz Besonderes. Und ja die Gewürzmärkte sind der Wahnsinn! Richtig gut!
Viele Grüße vom @deutsch-boost Team!
Dankeschön lieber @deutsch-boost <3
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Sehr farbenfrohe Speisekarte hast du da zusammen gestellt, richtig cool! Auch sehr schöne Bilder....🤩 Du scheinst ja gerne zu reisen....Ich recherchiere tägliche Reiseschnäppchen von Flügen über Hotels und andere nützliche Dinge! Wenn du magst können wir uns ja vernetzen... Ich bin auf jeden Fall gespannt wie es bei dir weiter geht! Man sieht sich...⚡️