Wenn man Whisky-Liebhaber ist, versucht man immer wieder neue Geschmäcker zu entdecken und man wird oft von dritten angesprochen, was man denn am liebsten mag. Meist resultiert hieraus, aus Neugierde des Gegenübers, dann die Frage ob man mal einen „guten“ Whisky probieren kann. Doch die Frage ist: „Was ist eigentlich ein guter Whisky? Trifft ein Whisky den man selbst für geschmacklich gelungen befindet, auch den Geschmack des anderen?
So verschieden wie die Geschmäcker sind, so verschieden werden auch unterschiedliche Whisky bewertet. Der eine mag es lieber etwas rauchiger, der andere lieber Fruchtig. Aufgrund dessen habe ich persönlich immer eine paar Whiskys offen. Natürlich nicht nur für die neugierenden Dritten sondern auch für mich. Denn auf Whisky muss man Lust haben um ihn wirklich zu Genießen. Manchmal möchte man halt was Rauchiges und manchmal eher was Weicheres.
Im Groben kann man sagen, dass es vier Richtungen gibt, wobei sich jeweils zwei gegenüberstehen. Rauchig oder Weich und Leicht oder Gehaltvoll. Hierbei lehne ich mich an die Whiskylandkarte der „Friends of the Classic Malts“ an. Auf diese Gliederung wurde ich durch einen Artikel aufmerksam und wende Sie auch gerne an.
Das schöne bei den meisten schottischen Whiskys ist, dass man Sie geschmacklich auch direkt geografisch einordnen kann. So sind Beispielsweise die Single Malts aus der Speyside eher weich, fruchtig und die von der Islay eher rauchig. Natürlich bestätigt auch hier die Ausnahme die Regel.
Die Tasting-Sammlung
In meiner Tasting-Sammlung habe ich momentan zur Vertretung der einzelnen Geschmacksrichtungen verschiedene Whiskys offen.
Als Vertretung der Tonic- bzw. Cola-Misch blended Whisky von geringerer Geschmacksexklusivität habe ich einen Johnny Walker Red Label zum Verzehr bereit. Mit diesem Starte ich meist die Geschmacksexkursion der neugierenden. Dieser ist geschmacklich nicht sehr aufdringlicht.
Anschließend serviere ich meist einen 12 Jährigen Glenlivet, welcher sich schon deutlich vom Red-Label abhebt. Dieser ist schön leicht Fruchtig und aus meiner Sicht geschmacklich gut gelungen. Danach erfolgt meist die Probe des 12 Jährigen Glenfiddich. Dies ist, wie schon mehrfach erwähnt, einer meiner Lieblingswhisky mit einer großen ideellen Bedeutung. Er Passt sehr gut zum Glenlivet, da dieser ebenfalls aus der Speyside kommt, wodurch diese Whisky geschmacklich nah beieinander sind. Jedoch ist der direkte Vergleich sehr gut geeignet um den neugieriegen auch die feinen Nuancen im Whiskybereich zu erläutern.
Nach diesem Ausflug in das fruchtige Schottland erfolgt meist der doch heftige Übergang ins kräftige Amerika durch den Jim Beam Triple Aged. Dieser hat den typischen Bourbon Geschmack, ist aus meiner Sicht aber einer der geschmacklich gut gelungenen Bourbon und wer mich kennt, weiß dass ich absolut kein Burbon-Fan bin. Den meisten neugierigen geht es bei dem Tasting ebenfalls so.
Abschließend gibt es beim Tasting dann einen rauchigen Blended. Dies ist der Black Label, welcher aus meiner Sicht, wie auch schon oft erwähnt, einer der besten Blended auf dem Markt ist. Er ist komplex und bietet eine tolle Kombination aus Vanille-Aromen auf der Zunge und wunderbarem Rauch beim Abgang.
Die hier genannten Whisky bewegen sich alle in einem Preissegment von 20-30€, was aus meiner Sicht sehr gut Zeigt, dass Qualität nicht unbedingt teuer sein muss.
Erweiterung der Tasting-Sammlung
In meiner Whiskysammlung gibt es noch einige Kandidaten, welche darauf warten in meine Tasting-Sammlung zum Verzehr aufgenommen zu werden. Dies ist zum einen der Laphroaig Select, welcher eine Art Laphroig interner Blended ist, in welchem die verschiedenen Abfüllungen zu einer Select Abfüllung komponiert wurden. Hierdurch ist dieser unglaublich Komplex und spiegelt die komplette Laphroig Serie mit all seinen rauchigen öligen Aromen wieder. Ein optimaler Whisky um die rauchigen Single Malt zu vertreten.
Der zweite Kandidat zur Erweiterung der Tasting-Sammlung ist der 16 jährige Lagavulin. Dieser Whisky hat mich, aus allen von mir probierten Whiskys, bisher am meisten Überzeugt, wodurch dieser der bisher beste Whisky ist, welchen ich je getrunken habe. Der Lagavulin 16 Jahre ist auch eher von der rauchigen Sorte, jedoch etwas milder als Laphroig und wäre auch eine wirklich große Bereicherung für die Sammlung.
Bei einem Tasting für einen Whisky zur Hochzeit eines Freundes habe ich den Bruichladdich The Classic Laddie kennen gelernt. Dieser musste vom Nosing her einer des rauchigsten Whiskys sein. Das Nosing hat einen jedoch an der Nase herumgeführt (Achtung Wortspiel!). Er war angenehm rauchig und wirklich sehr gelungen. Nach diesem Erlebnis habe ich ihn natürlich erworben und seitdem wartet er darauf in meine Tasting-Sammlung zum Verzehr auserwählt zu werden.
Abschließend kann ich jedem für den Aufbau seiner Tasting-Sammlung empfehlen, Whisky aus verschiedenen Regionen mit verschiedenen Geschmacksrichtungen zu verwenden. Hierdurch bekommt man eine breite Auswahl und man kann für sich entdecken, welcher Taste einem am besten gefällt. Weiterhin können auch die neugierigen dritten von einer entsprechenden Auswahl partizipieren und die Wahrscheinlichkeit der Anwerbung eines weiteren Whisky-Fan ist erheblich größer, da wie schon Anfangs erwähnt Geschmäcker verschieden sind.
Cheers!