Noch einmal taste ich mich nach irgendetwas Brauchbarem ab. Ich durchsuche mein Portmonee und zwischen all den Kassenzetteln steckt ein altes Kondom. Es muss mein Glückstag sein und auch wenn es mich noch so hebt, bin ich nicht sauer auf Souflaki; nicht dafür, denn selbst wir haben für den Moment unsere gemeinsamen Feindbilder. Ich öffne die Hülle lässig mit den Zähnen, ziehe den Überzieher heraus und rolle ihn routiniert über die gespitzte Hand. Er sitzt straff und über dem Nagel des Zeigefingers hebt und senkt sich diese Spermakuppe wie bei einem quakendem Froschmännchen. Es liegt auf der Hand, dass Bewegungsfreiheit und Gefühl dem Gummischutz zum Opfer fallen, und da ich es ursprünglich in Zuzanna benutzen wollte, ist es zu allem Übel auch noch extra feucht. Ich greife was ich fassen kann und bringe es würgend mit Souflaki zum Mistkübel gegenüber. „Sie, sagns amoi, hams net gsehn, dass do no was von dem Hundstrümmerl rumliegt?“ – belehrt es von oben. Souflaki bellt dickfellig zurück und weils mir auch wurst ist, winke ich ihr einverständig mit der Gummihand, streife alles von mir ab und wir stolzieren davon.