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Endlich habe ich wieder Zeit gefunden, einen Artikel zu veröffentlichen. Nach einem erfolgreichen Umzug in mein neues Zuhause ,nach Kiel, ist jetzt alles soweit eingerichtet, dass ich wieder hier auf Steemit aktiv Beiträge schreiben kann.
Wie versprochen, geht mein Australien Abenteuer jetzt mit einem Review zu meinem Barista-Sprachkurs weiter....
→ Jetzt aber zu meinem eigentlichen Artikelinhalt....
Wieso, weshalb warum ich einen Barista-Sprachkurs gewählt habe...
Ich muss zugeben, der Barista-Sprachkurs stand nicht ganz oben auf meiner Liste. Bei der Suche nach einer Sprachschule und einem Sprachkurs in Australien wusste ich, dass ich keinen „normalen“ Kurs machen wollte. Ich mache den Kurs immerhin in meinen Ferien und möchte daran Spaß haben. Am Abend wollte ich nicht unbedingt in meiner Unterkunft sitzen und Grammatik, Hausaufgaben und co. pauken.
Ich wollte einen Kurs, in dem man viel mit Anderen interagiert und es insgesamt mehr ums Sprechen, als um die Grammatik geht. Ich empfinde flüssiges Sprechen und direktes Verstehen einer Sprache erstmal wichtiger, als 100% korrekt zu sprechen. Es ging mir hauptsächlich darum, vor meiner Antwort in einem Gespräch nicht zuerst lange zu überlegen, was und wie es in englisch zu sagen ist, sondern zu lernen, einfach drauflos zu sprechen. Auch wenn evtl. ein paar grammatikalische Fehler dabei sind.
„ Man lernt eine Sprache am besten, indem man sie spricht.“
Also.... damit war die Richtung klar. Die Sprachschule, an der ich gerne einen Kurs belegen wollte, bot eben diesen Barista Kurs an. Einen 5-wöchigen Kurs, aufgegliedert in 3 Tage die Woche Kaffee Theorie, Hygiene, RSA(responsible service of alcohol) und co. sowie 2 Tage die Woche praktisches Lernen an einer professionellen Kaffeemaschine mit Live-Service (später genauere Erklärung).
Am Ende sollten wir zweierlei Zertifikate erhalten. Ein Zertifikat über unser Englisch Sprachlevel und ein Zweites, welches als Nachweiß unserer Barista Kenntnisse. Außerdem enthält das 2. Zertifikat eine Bescheinigung, dass wir uns mit den australischen Hygiene Bestimmungen auskennen und ein RSA Kurs erfolgreich absolviert wurde. Ohne ein RSA-Zertifikat darf man in Australien nämlich nicht an einem Ort arbeiten, an dem Alkohol im Sortiment ist.
Schließlich entschied ich mich für den Kurs. Ich bin schon vorher leidenschaftlicher Kaffee-Trinker gewesen außerdem ich war besonders angetan vom kostenlosen Kaffee während der gesamten Kursdauer.
Außerdem vereint dieser Kurs genau meine Vorstellung von einem guten English Sprachkurs. Alltagssprache beim Bestellung aufnehmen und viel Kommunikation auch mit den anderen Kursteilnehmern.
Der Kurs – 5 Wochen volles Programm:
Kurz gesagt: Der Kurs war unglaublich gut.
Insgesamt war der Kurs sehr auf Kommunikation ausgelegt. Ich meine nicht nur das Sprechen mit anderen Kursteilnehmern, sondern viel mehr... Beinahe täglich war ein Bestandteil unseres Tages, das Interviewen fremder Personen auf den Straßen Brisbanes. Dazu zählen beispielsweise Barista in verschiedenen Coffee Shops, Kunden bestimmter Shops und co. Danach sollten wir unsere Ergebnisse zum Beispiel mit einer Powerpoint Präsentation aufbereiten und als Gruppe den Anderen vorstellen.
Für jemanden wie mich, der gerne redet, war der Kurs wie gemacht. Es hat riesigen Spaß gemacht wildfremde Menschen anzuquatschen und mit ihnen ein längeres Gespräch über ihren Lieblingskaffee, ihre Kaffee-Trinkgewohnheiten (Wie oft...) oder mit bereits ausgebildeten Barista, über ihre anfänglichen Schwierigkeiten, ihre Jobsuche, ihre Passion für Kaffee oder hilfreiche Tipps für uns angehende Barista, zu führen.
Die anderen Kursteilnehmer kamen alle aus verschiedenen Ländern in Asien. Ob jetzt Taiwan, Südkorea, Japan, Thailand, China oder von den Philippinen. Damit waren muntere, interessante und faszinierende Gespräche vorprogrammiert. Während ich in der Mittagspause teils kuriose Gerichte aus allen Teilen Asiens probieren durfte, sowie mit Stäbchen essen lernte, waren die Anderen sehr interessiert an der deutschen Bierkultur, unseren Autobahnen ohne Geschwindigkeitsbegrenzung, unserem Sozial - & Schulsystem und unseren „laschen“ Alkohol Gesetzen.
Einige, (inkl. meiner Barista/RSA Lehrerin) fielen fast vom Stuhl, als ich erzählte, dass Bier, Sekt und Wein ab 16 quasi überall erhältlich sind. In einigen Herkunftsländern der anderen Kursteilnehmer ist Alkohol erst ab 23 oder gar 25 Jahren erlaubt.
Nun aber zurück zum Kursinhalt:
In der ersten Woche lernten wir über den Weg des Kaffees von der Kaffeeplantage zum Coffee Shop, über die geschmacklichen Unterschiede verschiedener Kaffeebohnen und über die australische Kaffee Kultur.
Die zweite Woche handelte von Australiens Hygienebestimmungen im gastronomischen Bereich. Wie ich schnell erfahren sollte, ist eine gute Kenntnis in Hygiene-Gesetzen ist äußerst wichtig. Die Gesetze sind sehr strikt und man benötigt einen Nachweis über einen gewissen Kenntnisstand um überhaupt in der Gastronomie arbeiten zu dürfen.
Kleinste Verschmutzungen locken Kellerasseln an. Diese wiederum locken Ratten an und dort wo Ratten hausen, gibt es früher oder später auch Schlangen.
Außerdem stand in der zweiten Woche ein Ausflug in eine nahegelegene Kaffee-Rösterei („Merlo's“) an. Wir standen vor riesigen Bergen an frischen Kaffeebohnen aus aller Welt, welche darauf warteten geröstet zu werden. Den ganzen Betrieb umhüllte ein Geruch von intensivstem Kaffeearoma. Nebendran durften wir noch verschiedenste Kaffeesorten im betriebseigenen Coffee Shop genießen. Einen frischeren und intensiveren Kaffee kannst du nicht trinken.
In der dritten und vierten Woche ging es nochmals in der Theorie um den perfekten Espresso sowie um die verschiedensten Milcharten und worauf man beim Aufschäumen der Milch achten muss. Außerdem lernten wir, richtigen Kundenumgang und speziell, wie man mit sog. „schwierigen Kunden“ umgehen sollte.
Schwierige Kunden sind beispielsweise Kunden mit unmöglichen Sonderwünschen oder Kunden, die etwas reklamieren obwohl der Kaffee die identische Qualität wie immer besitzt.
Die fünfte und somit auch letzte Woche drehte sich voll und ganz um das Finden eines Jobs als Barista. Wir interviewten Barista in diversen Coffee-Shops in Brisbane Downtown, um sie zu fragen, wie sie zu ihren ersten Jobs gekommen sind und welche Vorqualifikationen sie hatten.
Weiterhin wurde uns das formell korrekte Schreiben eines Lebenslaufes beigebracht. Besonders Wert wurde auch auf das Job-Interview gelegt. Wir wurden optimal darauf vorbereitet, später als Barista, einen Job in Australien zu finden. Einige Kursteilnehmer fanden bereits in der letzten Woche des Kurses einen Job.
Als kleinen Abschluss besuchten wir eine weitere Kaffee Rösterei am Rand Brisbanes. Wie sich herausstellte war der Inhaber „Peter“ sogar aus Deutschland und spezialisiert auf „SingleOrigin“ Kaffeebohnen. Er kennt die meisten Farmer aus allen fernen Ländern persönlich. Wir durften dort eine sog. Cupping-Session machen.
„Bei einer Cupping-Session werden mehrere verschiedene Kaffee Sorten probiert um deren Geschmäcker zu identifizieren und zu benennen. Im Anschluss wird den Kaffeebohnen ein bestimmtes Rating zugesprochen. Dieses Rating beeinflusst maßgeblich den Preis der Bohnen.“
Außerdem wurden die theoretischen RSA, Espresso und Hygiene Prüfungen in der letzten Woche geschrieben. Diese waren selbst mit wenig Englischkenntnissen gut machbar und jeder bestand die Prüfungen.
Nun zum praktischen Teil des Kurses:
**Keine Sorge... **Der praktische Teil ist deutlich schneller erklärt.
Das erste Mal Praxis Unterricht hatten wir am Donnerstag der ersten Woche. Dort lernten wir, wie wir unsere Espressomaschinen kennen und erlernten, wie wir den perfekten Espresso Shot in gleichbleibender Qualität produzieren und wie dieser in der Tasse auszusehen hat.
„Ein guter Espresso ist die Basis für jeden guten Kaffee. Es liegt zu 25% an der Kaffeebohne, zu 25% an der Röstung des Kaffees und zu 50% am Barista den Kaffee mit seinem Geschick optimal zu veredeln und dem Kunden den bestmöglichen Genuss zu bescheren.“
Der zweite Praxis Tag wurde komplizierter... Wir mussten uns die Zusammensetzung und das Herstellungsverfahren von 8 verschiedenen Kaffees merken, die wir später servieren würden. Weiterhin mussten wir natürlich auch praktische Erfahrung im Servieren, Kellnern und vor allem dem Extrahieren des Kaffees und dem Aufschäumen der Milch sammeln.
Dies geschah dann in den sog. Live-Services. Von jetzt an haben wir, 4 Wochen lang jeden Donnerstag und Freitag, knapp 200 anderen Schülern der Sprachschule kostenfrei unseren Kaffee serviert. Dabei verbesserten wir uns mit jedem Mal deutlich. Vom Bestellungen aufnehmen über das Sammeln praktischer Erfahrung im Zubereiten des gewünschten Kaffees bis hin zum schlussendlichem Servieren des Kaffees war alles dabei.
Ich kann nur zum wiederholten Male sagen, dass ich echt begeistert von der Organisation und auch der Umsetzung der Sprachschule war. Es stimmte so gut wie alles. Man war nach dem Kurs frohen Mutes und war sich sicher, guten Kaffee herzustellen und fühlte sich bereit in einem Coffee Shop zu arbeiten.
Damit war es das jetzt von meinem nächsten Beitrag. Demnächst werde ich versuchen, wieder regelmäßiger Beiträge zu schreiben. Sofern erwünscht, würde ich auch einige Inhalte des Kurses auf Deutsch aufbereiten und an euch weitergeben. Ich kann mir vorstellen, dass es für den ein oder Anderen hier interessant sein könnte.
Wenn du meinen vorherigen Beitrag noch nicht gelesen hast, klicke gerne auf den Banner unterhalb und du gelangst direkt dort hin 😀
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Klingt nach einem sehr spannenden Erlebnis :)
Das war es auf alle Fälle :)