Tränenüberströmt sitze ich gerade da...und bin sehr berührt von einem Film, den ich allen Menschen dieser Welt - vor allem aber allen Frauen - ans Herz legen möchte.
Embrace - Du bist schön
Seit dem ich denken kann, wird mir gesagt, ich sei zu dick. Schon im Kindergarten war das so. Ich war immer die Dickste. Mit elf war ich das erste mal auf einer Kur zum abnehmen. Meine Pubertät war voller Diäten und einem Selbstwertgefühl, dass immer IMMER an das Urteil der Anderen, meiner Familie und der Medien geknüpft war. Ich hatte noch nie in meinem Leben das Gefühl, so wie ich bin, richtig zu sein.
Nun befinde ich mich an einem Punkt in meinem Leben, an dem ich sagen kann...ich bin ok mit mir....an manchen Tagen fühle ich mich sogar ganz gut....aber trotzdem berührt mich dieser Film zutiefst. Nun habe ich mit meinen Kilos zu viel ein ganz offensichtliches Merkmal, dass mich dazu qualifiziert mit meinem Körper unzufrieden zu sein....aber ehrlich gesagt, kenne ich kaum eine Frau, die zufrieden ist. Die nicht gern hier und da etwas verändern würde. Größere Brüste, einen kleineren Hintern, weniger Kilo, andere Proportionen oder reinere Haut.
Warum fällt es uns so schwer uns einfach so gern zu haben wir wir sind? Und damit meine ich nicht, dass man sich gehen lassen sollte. Ich meine damit...warum lieben wir unseren Körper...uns selbst ...nicht einfach so sehr, dass das Ansporn genug ist Verantwortung für dessen Gesundheit zu tragen. Schwangerschaftsnarben, hängende Brüste, die zu große Nase als etwas zu sehen, dass zu uns dazu gehört...uns einzigartig macht. Uns auf unsere ganz eigene Weise schön macht?
Es liegt vermutlich daran, dass uns die Medien vorgaukeln, was schön ist und was nicht. Ob uns das glücklich macht? ist eine ganz andere Frage. Ich habe einige Jahre Therapie hinter mir, damit ich nun an einem Punkt stehen kann, an dem ich mich mit mir gut fühle. An dem ich meinen Körper annehmen kann und ihn auch wertschätzen kann. Die Erkenntnis, dass ich nur diesen Einen habe - dass dieser Körper mein Zuhause ist - Das mein Körper ICH bin - das war ein langer Weg. Ich bin sehr sehr glücklich, dass ich nun hier stehe und mit einem liebevollen Blick auf mich schauen kann...und dennoch weiß ich, dass es viele Frauen (und Männer) da draußen gibt, die sehr weit weg sind davon sich selbst zu lieben.
Ich wünschte mir so sehr, dass Selbstliebe mehr Platz in unserem Leben hat. Wir lernen von Klein auf gut zu funktionieren, leistungsfähig zu sein, wandelbar und anpassungsfähig. Wann aber lernen wir, dass wir richtig sind wir wir sind? Mit unseren Stärken UND Schwächen. Dass es gut ist diese anzunehmen und klar...auch daran zu arbeiten. Das Elternhaus ist daran klar am meisten beteiligt....aber unsere Gesellschaft formt uns ebenfalls so sehr, dass die Liebe und Akzeptanz der Eltern oft nicht ausreicht, dem Druck von Außen stand zu halten.
Deswegen möchte ich jeder Frau und jedem Mann, sagen: Du bist wunderbar so wie du bist. Du bist einzigartig und wunderschön. Die Zeichen die du trägst, zeichnen deinen Weg ab und auf diesen kannst du stolz sein. Du bist dein Zuhause und dein Mensch. Niemand wird dir jemals so nahe stehen wie du dir selbst. Deswegen verschwende keinen weiteren Tag deines Lebens mit Selbstzweifeln und dem Gefühl von Unzulänglichkeit. Du DARFST dich selbst Lieben so wie DU bist. Denn du bist wunderbar.
Super, ein wirklich schöner Beitrag und wahre Worte. Find den Film auch echt gut gemacht, obwohl ich denke, dass Problem trifft immer mehr auch die Männer.
Ganz bestimmt sogar. Ich glaube Männer sind davon auch immer mehr betroffen. In unserer Welt musst du maximal leistungsfähig, schön, und gut drauf sein...sonst hast du keine Chance....oder musst mega hart kämpfen....und das betrifft beide Geschlechter. Danke für deinen Kommentar :)
Ja genau, so empfinde ich das leider auch oft.
Männer leben das einfach nicht so offensichtlich, stiller, schweigsamer, erduldender, hab ich manchmal den Eindruck.
Ich denke auch, dass Männer ebenfalls von unrealistischen Idealen betroffen sind, wenn auch nicht in dem Maße wie Frauen schon jetzt. Da der Aufmacher des Films die Post-Geburt Fotos sind, finde ich es aber ok, dass der Film den Fokus auf die Frauen richtet.