Kannst Du es Dir vorstellen was es für Ärzte bedeutet, wenn sie entscheiden müssen wer noch intubiert wird und wer nicht? Der 70-jährige hat dann halt Pech gehabt und kann langsam ersticken.
Deutschland ist von solchen Zuständen noch deutlich entfernt; die Lombardei und das Elsass haben sie seit März, Madrid ebenso.
Ja, niemand soll plötzlich ohne Eigenverschulden Hartz 4 beantragen müssen oder zu einem Bittsteller werden.
Ja, niemand soll plötzlich ohne Eigenverschulden Intensivstation beantragen müssen und hoffen, dass ein Platz frei ist.
Tut mir Leid, ohne die wirtschaftliche Notlage zu verharmlosen, bin ich der festen Meinung, dass das deutsche Sozialnetz ausreicht um diese aufzufangen (zumindest auf "Intensivhilfeniveau"), das deutsche Gesundheitsnetz wäre bei einer ungehemmten Pandemie hochstwahrscheinlich nicht dazu in der Lage gewesen jedem Betroffenen Intensivmedizin zu bieten. Dann wäre nicht die Wirtschaft, sondern 10000de Menschenleben geopfert worden.
In solchen Zeiten ist nicht mehr "Opferfreiheit" das erreichbare Ziel, sondern "Opferminimierung".
Mein aufrichtiges Beileid an die Hinterbliebenen des Restaurantbesitzers.
Naja wenn es wirklich an Beatmungsgeräten mangelt kann man eine Beatmung auch manuell durchführen und bei über 6 Millionen Arbeitslosen + Hart-4-Empfängern sollte dazu auch die Manpower vorhanden sein (es können sich ja mehrere um einen Patienten kümmern).
Ich fürchte Du unterschätzt bei Weitem die Herausforderung über Wochen einen Menschen künstlich zu beatmen.
Also ich glaube nicht, dass es im Durchschnitt um Wochen geht.
Zwar konnte ich leider keine Zahlen finden wie lange eine durchschnittliche Beatmung dauert, aber derzeit (Stand 17.04.2020) befinden sich 2.868 Patienten auf der Intensivstation (wovon 2.145 beatmet werden).
Wenn ich dagegen halte, dass 6.030 Behandlung bereits abgeschlossen sind und ich die Dauer und den Anstieg der Zahlen betrachte gehe ich davon aus, dass es nur im Einzelfall über Wochen geht. In der Regel, dass zeigen alleine schon diese Zahlen, ist der Zeitraum in dem beatmet werden muss deutlich kürzer.
Sagen wir es so: Wenn 1000 Patienten tagelang auf Beatmung mit AMBU-Beuteln durch Laienpersonal angewiesen wären, wären die Laien besser damit beschäftigt Gräber auszuheben.
Dazu müssten es nichtmal die Wochen sein, die leider viele CoVid-Patienten intensive Hilfe brauchen.
Das Ziel muss sein die Opfer durch CoVid so gering zu halten wie möglich. Die Extreme wären totale Isolation über Monate, oder Ignorieren ala Bolsonaro.
Das Optimum ist wohl für alle Länder verschieden, aber doch garantiert irgendwo dazwischen.