"Oh, schöne neue Welt, die solche Wesen trägt ... "
Das Shakespeare-Zitat zieht sich wie ein roter Faden durch den Text von "Schöne neue Welt" (im Deutschen auch "Wackere neue Welt") . Und mit diesem dystopischen Roman aus dem Jahre 1932 ist dem britischen Autor Aldous Leonard Huxley (1894 - 1963) ein zeitloses Plädoyer für eine mündige Gesellschaft aus seiner Feder entsprungen, in dem er uns eine warnende Zukunftsvision aufzeigte, wie für ihn damals das Zusammenspiel von Mensch und Technik aussehen würde und wie die Mächtigen dieser Welt mit Terror, Manipulation, Sozialwissenschaft und neoliberalen Krisenmanagement die Bevölkerungen spalten, normen, reduzieren und kontrollieren könnten.
Aldous Huxley wuchs selber in einer sehr unruhigen Zeit auf, die von der technischen Revolution und politischen Umbrüchen geprägt war. 1957 wurde dann die Fortsetzung “Wiedersehen mit der schönen neuen Welt” veröffentlicht, mit dem Huxley die beängstigenden Zukunftsvisionen seines Romans aus dem Jahr 1932 mit der Wirklichkeit fast dreißig Jahre später konfrontiert.
Heute können wir dem Schriftsteller zuhören und seine Beschreibung von einer wissenschaftlichen Diktatur mit unserer Gegenwart vergleichen.
Sehr empfehlenswertes & wichtiges Video!
*Textauszüge:
"Die Diktatoren der Vergangenheit haben ihren Willen durch Gewalt und durch Gewaltandrohung durchgesetzt. Ihr Hauptmittel an der Macht zu bleiben war der Terror. Die wissenschaftlichen Diktatoren der Zukunft, das heißt der Typ von Diktatoren den ich in meiner “schönen neuen Welt”[1] beschrieben habe, wird, glaube ich, den Terror vermutlich nicht anwenden. Diese Diktatoren werden von dem Terror Abstand nehmen, nicht etwa, weil sie menschlicher sind als die Diktatoren der Vergangenheit, sondern einfach deshalb, weil der Terror relativ wirkungslos ist.
Ich glaube, dass wissenschaftliche Diktaturen sich verschiedener wissenschaftlicher Mittel bedienen werden, durch die man mit den Menschen Manipulieren kann. Wir wissen heute mehr über die Funktion des Nervensystems als Früher. Früher wusste man intuitiv und aus Erfahrung, wie man mit Menschen wohl am besten manipuliert. Heute aber weiß man aufgrund wissenschaftlicher Untersuchungen, wie man Menschen am besten dazu bringt, ihre Versklavung zu lieben. Das war genau das, was ich in meiner “schönen neuen Welt” herausstellen wollte.
Ich fürchte, dass mit wissenschaftliche Diktaturen der Zukunft die Entwicklung mehr und mehr in diese Richtung treibt. Das heißt, es wird eine Gesellschaft entstehen, in der die Bedingungen wirklich unmenschlich sind. In der aber mit der Verstand der Massen so manipuliert wird, dass die Menschen diese Bedingungen nicht nur akzeptieren, sondern sie geradezu lieben. Bedingungen, die sie eigentlich ablehnen und hassen sollten.
Aber durch Manipulation des Verstandes werden sie dazu gebracht, sie zu lieben."
(Aldous Huxley)
*Videoquelle: "uncut-video.ch"
*Textquelle:
https://www.facebook.com/friedentotal/videos/524568404577173/
Post by Ben Frieden ✌
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Passend dazu ist auch "Der Fürst" von Machiavelli:
Alt aber noch immer gültig. Wenn man sich die Machenschaften der Herrschenden ansieht kann man dieses Schriftstück als deren Leitfaden betrachten!
Hi! I am a robot. I just upvoted you! I found similar content that readers might be interested in:
https://skynetblog.de/interview-aldous-huxley/
Habe das Buch vor einiger Zeit gelesen und finde, dass es zwar übertrieben ist heutige Verhältnisse mit deinen im Buch gleich zu stellen.
Dennoch weise ich wie schon Ovid darauf hin "Wehre den Anfängen!".
Das Szenario ist nicht so fiktiv, dass es nach der Realwerdung der Technologie nicht stattfinden könnte.