Der Tod holt sich jeden, auch den, der nicht laufen kann! - Aus der Serie Existenz. - Die Philosophie der Genugtuung!

in #deutsch7 years ago (edited)

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Das Leben gehört zum Tod, so wie der Tod zum Leben gehört und umgekehrt.

Ein fanatischer Kreislauf der Schöpfung, der niemals zu Ende geht. Die Philosophie der Existenz lehrt uns, ohne Leben gibt es auch keinen Tod und ohne Tod kein Leben und so weiter und so fort, oder doch? Laut Elon Musk werden wir alle bald, also, die es sich leisten können unsterblich sein und ewig und für immer leben. Der Tod wird ausgerottet werden und stirbt seinen eigenen einsamen Tod für immer.

Das ist die Ironie schlechthin.

Da beißt sich der Hund in die Katz. Aber das ewige Leben scheint das wirklich ewig? Leben wir dann doch nur so lange, wie wir wollen und auch nur so lange, wie das Universum das zulässt, sprich so lange es existiert, was eh lange genug wäre. Wie lange ist das eigentlich? Diese Frage könnte uns nur Dr. Kristian Stuhl as himself beantworten, aber ob der Mitbegründer von Gott die wahrhaftig wichtigste Frage aller Fragen über Wahrheit und über das Leben und die Existenz beichten will, bleibt offen.

Wie auch immer, was auch immer, wer auch immer, wurscht! Es ist alles egal.

Es ist, wie es ist.
Heute bestellt uns der beste Banker der Welt und Mitbegründer von Gott ein drastisches Beispiel des Todes auf den Mittagstisch. Ein Tabuthema sozusagen. Sterben ist meistens eine schlimme, schreckliche Sache für den Betreffenden selbst und für die Hinterbliebenen sowieso. Meistens halt. Wenn die sadistische Oma mit hundertein Jahren endlich das zeitliche segnet und hinterm Haus im Garten, wie ein Hundeknochen verscharrt wird und verfault, schmeißt die Familie endlich ein Grillfest und lädt das ganze Dorf dazu ein.

Erstens stirbt man nur für sich alleine, also nur man selbst, alleine und einsam und zweitens weiß man vermutlich als Gestorbener nicht einmal, dass man bereits schon tot ist. Daher sagen viele über das Sterben, es sei egal, wenn einer stirbt, denn wer schon tot ist, weiß nicht, dass er bereits gestorben ist. Klingt irgendwie logisch. Wenn wir aber das herrliche Gottesparadies miteinbeziehen wollen und sollen, wissen wir wieder ganz genau, was los ist und wie.

Der Himmel und die Hölle Geschichte des Lieben Gott und warum das Paradies voll der Hammer ist.

Der Himmel ist klar männlich, weil blau und die Hölle weiblich, weil rot und heiß. Das sexistische Klischee tropft aus allen Buchstaben dieses Satzes. Wie wundervoll, Herr Doktor.
Wer brav ist, kommt in den Himmel, also zu Papa und wer pfui ist, kommt in die Hölle, also zu Mama und darf dem Beelzebub einen runterholen und Schlimmeres. Ist der Teufel wirklich eine Frau, wird improvisiert. Aber das ist jetzt gar nicht das eigentliche Thema. Das Thema ist der Tod an sich. Und der Tod ist noch, gründlich und geschlechtsneutral, sagen wir mal. Meistens tritt der Tod als Knochenskelett auf und das hat nicht unbedingt Geschlechtsteile, die man männlich, oder weiblich zuordnen vermochte. Glaube ist also Glaubenssache und aus!

Ob nun ein gewaltsamer Tod, oder ein freiwilliger Tod,

der sogenannte Selbstmord, das Sterben auslöst, ist eine Genrefrage. Wobei Selbstmord eigentlich nie wirklich freiwillig sein kann, weil der Leidensdruck des Selbstmörders vermutlich immer ein Motiv ist, sich um das Leben zu bringen, deshalb heißt das fröhliche sich selbst hinmetzeln auch Mord und nicht Selbsttod, oder ähnlich. Na ja, man kann auch Freitod sagen, aber das scheint mir doch ein Euphemismus zu sein, denn so frei scheint der Freitod auch nicht zu sein, denn die meisten Freitöter haben keinen Spaß mehr im Leben, oder sind dem Leben längst überdrüssig geworden und wollen sich nur noch verpissen. Klar ist die Todessehnsucht auch ein Motiv, sich aus dem Leben zu schleichen, aber wir sind uns nicht sicher, ob die Todessehnsucht nicht eher eine Neugierdefaszination in sich birgt. Zu wissen, was da auf der anderen Seite wartet, ist schon spannend und macht auch neugierig. Andererseits verstehe ich jeden, der sich aus dem Leben knallt, denn dem stupiden primitiven Doofdepp Menschen beim Leben zusehen zu müssen, sprich auch sich selbst, ist blanker Masochismus.

Aber egal, heute zeigt uns der größte Altruist und Philanthrop ein Gewaltverbrechen

und der Leidtragende stammt aus einer Minderheitengruppe, für die wir normalen Menschen immer alle voll viel Mitleid hegen. Der Behinderte, wie wir ihn nennen, ist arm, voll arm, eben weil er behindert ist und nicht gehen kann, oder gepflegt werden muss und oftmals sabbernd dahinvegetiert und keine Sau sich für ihn interessiert. Zu Weihnachten wird er aus dem Keller geholt und für Licht ins Dunkel aufgeputzt, damit wir den Behinderten nicht diskriminieren und in schön brav der Gesellschaft integrieren.

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Aber seine wir ehrlich, wer will schon ein Krüppel sein,

in einer Leistungsgesellschaft die sich ständig mit Selftracker optimiert und auftrainiert und hundert Prozent gibt, immer, überall, jederzeit. Wenn dann aber doch so ein Krüppel Unglaubliches schafft und erfolgreich ist, in was auch immer, dann wird der brave erfolgreiche Krüppel gelobt und hofiert und vorgezeigt und wir sagen dann, bewundernswert, wow! Wenn der Krüppel das schafft, schaffen wir es auch. Aber wenn ein Behinderter knallhart auf offener Straße aus dem Hinterhalt erschossen wird, dann ist das beinahe so schlimm, wie wenn ein Kind drauf geht. Das ist zwar noch einmal schlimmer als alles andere, aber trotzdem. Okay, aber nur wenn das Kind weiß ist und nicht aus Afrika oder so, weil die verrecken wie die Fliegen und das schert den Europäer oder Amerikaner null Komma Josef. Schlimmer ist nur noch, wenn vielleicht wenn kleine Hundewelpen aufgeschlitzt werden, das ist dann doch das Schlimmste, oder mindestens gleich schlimm, wie wenn weiße Kinder drauf gehen.

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Wenn also so ein Behinderter gekillt wird,

ist das voll tragische und unmoralisch, denn Behinderte sind arm und bemitleidenswert und armen, bemitleidenswerten, Kreaturen, muss man helfen und deshalb sollte man sie nicht killen. Unser heutiger Beitrag ist daher hochemotional und wird den hinterbliebenen des Gekillten bestimmt schwer im Magen liegen, denn die Auflösung und die Bildqualität des Mordfotos ist so hoch, dass man halt auch alles ganz genau sieht. So wird auch der schöne Voyeurismus in uns angesprochen und macht das Bild noch spannender. Daher ist das gemalte Meisterwerk eine Sensation des Journalismus und zeigt eine tödliche Szene genau, während sie passiert. Der Blick auf das Opfer ist traumatisch und zeigt den Abgrund der Existenz. Die Brutalität der Banalität, die Sinnfrage für Nihilisten. Ende und aus!

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Dr. Kristian Stuhl

Stuhl-Signatur-invert.jpgAltruist, Philanthrop, Gutmensch, bester Banker der Welt, Mitbegründer von Gott

Sort:  

Ach mein lieber Herr Doktor. Ich bin mir nicht sicher, was für mich persönlich schlimmer ist. Sterben, oder tot sein. Hoffentlich komme ich in den Himmel und hoffentlich ist Gott ein heißer Typ! ;-D

Aber eigntlich bräuchte ich ja nur sie fragen Herr Doktor? Als Mitgebründer von Gott müssten sie eigentlich wissen, wie er aussieht!?

Früher ging ich ja immer davon aus, dass der Tod ganz klar eine männliche Angelegenheit ist. Vielleicht auch, weil mir ständig eingeredet wurde, der Sensenmann käme vorbei.
Doch hier auf dem Land wurde ich eines Besseren belehrt. Denn die Frau mit der Sense gehört zur Alltäglichkeit.
Und warum?
Weil die dazugehörigen Männer bereits vor langer Zeit ins Gras gebissen, sich im Schnapsfass ertränkt oder vor den eigenen Traktor geschmissen haben. Ergo: Tod - ganz klar weiblich!

Der Behinderte ist natürlich im Kugelhagel besonders gefährdet.

  1. kann er so schlecht schnell laufen.
  2. bietet verhältnismäßig viel Angriffsfläche.
  3. ist vom Schicksal sowieso nicht wirklich verwöhnt.

Darüber sollte sich jeder Behinderte klar sein, bevor er seine Nase in den Kugelhagel steckt.

Wenn du sagst (und beinahe hätte ich es auch geglaubt) dass Tod und Leben einen Kreislauf bilden, dann könnte ich den Tod ja auch mitten im Leben willkommen heißen. Diskutieren, Formalitäten über den genauen Zeitpunkt und das Wie und Warum abklären und Vordrucke ausfüllen. Vor dem Abgang sollten sowieso immer möglichst viele Formulare ausgefüllt werden. Davor graut es jedem. Also schiebt er das Sterben auf die lange Bank - oder sucht gleich den Kugelhagel.
Aber in dem steht ja bereits der, der keinen Rollstuhl mehr benötigt.

Wie du selbst bemerkst, das Thema solltest du vertiefen. Grabestiefe würde ich vorschlagen. Schaufel und Spaten stehen bereit.

Gruß
Wolfram